Verdinglichen und verflüssigen
Sieben Schritte zum systemischen Denken / II
Sachverhalte neigen in der Kommunikation zu statischen Objekten zu erstarren. Wir nennen das Verdinglichen. Am Beispiel Unsicherheit läßt sich das leicht demonstrieren: Aus unsicherem Verhalten entsteht schnell Unsicherheit, die im Handumdrehen als Attribut einer Person zugeschrieben wird. Solche Eigenschaften von Personen/Objekten wirken jedoch statisch und unverrückbar: Herr M. ist unsicher.
Der umgekehrte Weg ist der bessere – achten Sie darauf, statische Zuschreibungen aufzuweichen, zu verflüssigen. Achten Sie auf Beziehungen – stellen Sie das Verhalten in den Vordergrund und setzen Sie es in Beziehung zur Umwelt: Wobei haben Sie Herrn M. als unsicher wahrgenommen? Gibt es Situationen, in denen Herr M. für Sie nicht unsicher wirkt?
Sie eröffnen dadurch neue Handlungsmöglichkeiten: Diese Betrachtungsweise macht vorstellbar, dass es auch anders sein kann, oder wirklich auch anders ist. Unterschiede werden erkennbar, es wird sichtbar was in diesen Situationen anders ist.
Verhalten kann geändert werden, Wahrnehmungen können aus einer anderen Perspektive erfolgen. Der Blick über den Tellerrand ist erfolgt.
Der zweite Schritt zum systemischen Denken: Vermeiden Sie Verhalten als statisches Attribut zuzuschreiben